What's Next, Agencies?

What's Next, Agencies?

#99 mit Nico Ziegler, Inhaber und Geschäftsführer von segmenta

#99 mit Nico Ziegler, Inhaber und Geschäftsführer von segmenta

„Wir sind eher Farmer als Hunter.“

In der neuesten Folge von #WhatsNextAgencies führt Kim Alexandra Notz ein Gespräch mit Nico Ziegler, dem Inhaber und Geschäftsführer der Agentur segmenta, über die Kunst, Chancen zu ergreifen.

Ursprünglich ohne klaren Masterplan, jedoch mit einem ausgeprägten Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, teilt Nico seine interessante unternehmerische Reise. Diese führte ihn von der Agentur, die er gemeinsam mit seinem Bruder gründete und die sich auf Finanzmarktkommunikation konzentrierte, über FischerAppelt bis hin zu der damals zwölfköpfigen Agentur segmenta, die er von der damaligen Gründerin erwarb. Dank organischem Wachstum, kontinuierlichem Kompetenzausbau, gezielten Akquisitionen, Neugründungen und einer gehörigen Portion Opportunismus zählt die Agentur heute etwa 130 engagierte Mitarbeitende.

Doch wie gestaltet sich eine Agenturkultur, die das Erkennen und Nutzen von Opportunitäten im Fokus hat? Nico und sein Team setzen auf tiefgreifendes Kundenverständnis und enge Zusammenarbeit, die innerhalb der Agentur auf Kompetenzen statt auf Hierarchien setzt. Er hebt die Wichtigkeit von Freiheit, Vertrauen und fortlaufender Weiterentwicklung für seine Mitarbeitenden hervor, was den einzigartigen Spirit der Agentur prägt.

Im Gespräch mit Kim wird klar, dass Nicos Ansatz, Chancen zu erkennen und anzupacken, nicht nur für das Wachstum von segmenta von Bedeutung war, sondern auch eine lebendige, anpassungsfähige Unternehmenskultur geschaffen hat. segmenta ist nicht bloß eine Agentur; sie ist eine dynamische Einheit im Beta-Modus, stets bereit für kontinuierliche Erneuerung.

#98 mit Dr. Iris Heilmann und Jörn Langensiepen, GF von palmerhargreaves

„Agenturen haben keine Zeit zu verlieren, keine Zeit zu verschenken und keine Zeit zu verkaufen. Meine Vision ist es, dass wir durch KI-Lösungen effizienter und besser werden und ganz neue Geschäftsfelder entwickeln können.“

In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Dr. Iris Heilmann und Jörn Langensiepen, den Inhaber*innen und Geschäftsführer*innen der auf komplexe Themen spezialisierten Agentur palmerhargreaves zum Thema Entrepreneurship.

Die Geschichte von palmerhargreaves startete 1983 vor den Toren Birminghams, als Andrew Clift die Agentur mit seinem Partner gründete. Iris und Jörn fanden auf unterschiedlichen Wegen in die Geschäftsführung der Agentur. Mit dem Einstieg von Iris vor zehn Jahren führte ph schon früh die Bereiche PR und Werbung zusammen. 2020 übernahmen Iris und Jörn gemeinsam mit Susanne Hoffmann die Agentur im Rahmen eines Management-Buy-outs. Eine mutige Transaktion, noch dazu, weil sie eine Woche vor dem ersten Corona-Lockdown abgeschlossen wurde.

Seitdem ist viel passiert: Der Agentursitz wurde von England nach Deutschland verlegt, die internationalen Standorte in England und China allerdings gehalten – bis heute ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Außerdem wurden die kreative Exzellenz und die strategische Beratung stark ausgebaut und ein eigener Bereich für Executive Kommunikation geschaffen.

2022 haben sie im Sinne des Intrapreneurships mit zwei Kolleg*innen exofarer als zweite Agenturmarke ins Leben gerufen, die einen daten- und techbasierten Fokus hat und gerade in der Beschäftigung mit den Chancen generativer KI eine wichtige Rolle für palmerhargreaves spielt. Im Gespräch teilen sie ihre Vision, wie KI nicht nur als Effizienz-Werkzeug, sondern auch als innovatives Geschäftsfeld genutzt werden kann. Sie haben sehr früh Expert*innen für Machine Learning und Prompting eingestellt und ein konkretes AI-Angebot entwickelt, zu dem folgende Bausteine gehören: Prompting-Masterclasses, Beratung im Bereich AI-Strategy-Roadmap und das Aufsetzen individueller CorporateGPTs bzw. Stables. Auch für 2024 bleibt die disruptive Kraft von KI und die Auswirkungen auf ihr Agentur-Geschäftsmodell das dominierende Thema.

#97 mit Marie-Josephine Ludewig, Director of Strategy & Communications von Joli Berlin

„Ich passe nicht gut in vorgefertigte Systeme. Darum hat mich das Mindset disruptiver Agencies schon immer besonders gereizt. Bei Joli Berlin habe ich die Möglichkeit meine Stärken optimal einzubringen.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Marie-Josephine Ludewig (Josie), Director Strategy & Communications bei Joli Berlin, über das Thema Early Ownership. Im Zentrum steht diesmal die Frage, wie das Mindset einer Agentur aussehen sollte, das junge Talente wie Josie fordert und fördert und so genanntes Early Ownership ermöglicht. Also eine Umgebung schafft, in der Talente sich aus der Komfortzone trauen und früh Verantwortung übernehmen, um gemeinsam mit der Agentur zu wachsen.

Josie’s Werdegang hat sie von der Hamburg Media School über die Hamburger Agentur Pulse und weitere Agenturen zu Tinder und schließlich nach Berlin geführt. In diesen Jahren hat sie festgestellt, dass die etablierten Agenturen nicht das Richtige für sie sind. Sie war auf der Suche nach einem Umfeld, das sie pusht, an sie glaubt und sie in ihre Kraft kommen lässt. Gefunden hat sie es bei Joli Berlin, einer auf datengetriebenes Social Media Marketing spezialisierten Agentur. Hier spielen vier Faktoren eine wesentliche Rolle in der Weiterentwicklung junger Menschen: Anti-Komfort-Zone, Inkubator-Mindset, Early Ownership und „Energies up“.

Sie hat in den beiden Gründer*innen zwei Führungskräfte gefunden, die ihr früh Verantwortung übertragen und an ihre Stärken geglaubt haben. Wenige Jahre später ist nicht nur die Agentur danke jeder Menge Unternehmertum gewachsen, sondern auch für Josie geht es ins nächste kalte Wasser: Seit kurzer Zeit ist sie Geschäftsführerin und Miteigentümerin des frisch ausgegründeten Consulting-Ablegers von Joli Berlin.

#96 mit Nina Mönich Geschäftsführerin von Vier für Texas

„Selbstorganisation ist ein Kraftakt – vor allem wenn es darum geht, die Räume für autonomes Arbeiten zu halten.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies spricht Kim Alexandra Notz mit Nina Mönich, der Geschäftsführerin von „Vier für Texas“ zum Thema Co-Creation. Wie gelingt der Weg zur Selbstorganisation von Teams und mehr Entscheidungsfreiräumen?

Die Reise zu agileren Teams, die rollenbasierte Zusammenarbeit mit viel Entscheidungsfreiräumen zu leben begann mit der Corona-Pandemie. In diesem Prozess wurden die Texaner:innen von der Berliner Beratungsagentur „The Dive“ begleitet. Um den sogenannten „Loop-Approach“ weiter in die Agentur tragen zu können haben Nina und zwei weitere Kolleg:innen haben in diesem Zuge eine Ausbildung als „Loop Fellow“ gemacht. Der Begriff „Loop“ ist hier als Überzeugung zu verstehen, dass eine erfolgreiche Transformation nur Schritt für Schritt funktioniert.

Nina ist inzwischen die alleinige Geschäftsführerin der Texaner:innen und sagt, dass der Ansatz des rollenbasierten Arbeitens letztlich diesen Schritt für sie ermöglichte. Im selben Zuge können sich die Gründer durch diese Transformation über definierte Rollen weiterhin in die Organisation einbringen. Doch wie sieht diese spezielle Form der Organisation in der Praxis aus? Jede/r Mitarbeiter:in hat Rollen mit einem bestimmten Purpose inne und diese werden transparent an alle anderen Teammitglieder:innen kommuniziert. So weiß jede/r was wer warum tut und wo welche Verantwortung liegt. Bei dem Ablauf von Strukturentscheidungen setzt der Approach auf „Integrated Decision Making“. Das gesamte Konzept setzt auf ein hohes Maß an Transparenz, um Absprachen und Verantwortlichkeiten klar zuordnen zu können.

Außerdem sind Kund:innen dazu eingeladen, durch gemeinsame Workshops, Sync-Meetings und Retros, an dem co-kreativen Prozess teilzuhaben.

Der hohe Grad an Verantwortung, Selbstorganisation und Freiheit ist nicht für jede/n Mitarbeiter*in die optimale Arbeitsweise. Einige Texaner:innen merkten, dass dieser neue Weg nicht ihr Wunsch-Organisations- und Arbeitsmodell ist. „Vier für Texas“ setzt deshalb sehr stark auf ein gutes Onboarding, um neue Kolleg:innen gut in den Ansatz der Zusammenarbeit einzuführen.

#95 mit Chris Jungjohann, CEO von Ogilvy Germany

„Wir haben alle eine Selbstverpflichtung, das Thema ‚barrierefreies Marketing‘ in Zukunft voranzutreiben.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies hat Kim Alexandra Notz den CEO von Ogilvy Germany, Chris Jungjohann, zu Gast. Von der Leitung der DACH-Region der Social- und Influencer-Agentur Takumi bis zur Gründung seiner eigenen Marketingagentur – Chris ist nicht nur ein erfahrener Marketingexperte, sondern auch ein Pionier. Heute steht er an der Spitze von Ogilvy Germany und verfolgt eine klare Mission: Accessible Marketing (barrierefreies Marketing) in Deutschland voranzutreiben. Doch warum ist das so wichtig?

Wusstet ihr, dass weltweit 1,3 Milliarden Menschen, das sind 16 Prozent der Weltbevölkerung, eine signifikante Behinderung haben? Laut der Prognosen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich diese Zahl bis 2050, aufgrund des demografischen Wandels und anderer Einflüsse, sogar verdoppeln. Dennoch wird im Marketing immer noch zu wenig dafür getan.

Accessible Marketing beginnt somit mit der Erkenntnis, dass Exklusion eine Realität ist, der wir uns stellen müssen. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Kommunikation in Zukunft barrierefrei zu gestalten. Im Gespräch erläutert Chris, worauf man achten muss, und erklärt, dass es insgesamt drei wichtige Bereiche gibt: das Design, die Technologie und den Inhalt. Hier teilt er konkrete Tipps und Beispiele, angefangen bei der Verwendung von Hashtags bis hin zu Designprinzipien. Zusätzlich teilt er mit uns, welche Erkenntnisse Ogilvy bereits aus diesem Thema gewonnen hat und welche Schritte sie zukünftig unternehmen werden.

Im weiteren Verlauf warnt Chris jedoch davor, die Balance zwischen Barrierefreiheit und kreativer Werbegestaltung aus den Augen zu verlieren. Es geht nicht darum, den Spaß in der Werbung zu verlieren, sondern darum, sie für alle möglichst zugänglich zu machen. Weiterhin betont er, dass es ihm ein besonderes Anliegen ist, Moral und Business zu verbinden, und er ermutigt Agenturen, ihre ethische Verantwortung ernst zu nehmen. Zum Abschluss wirft Chris einen Blick in die Zukunft und betont seinen Wunsch nach einem branchenweiten Framework, das die Entwicklung von Accessible Marketing weiter vorantreibt.

#94 mit Timo Schönauer, CEO LIGANOVA GROUP

„Wir haben uns auch ein Stück weit nach vorn gefehlert.“

Die LIGANOVA GROUP (Teil der Going Beyond Group) hat in nur einem Jahr einen beeindruckenden Wachstumssprung hingelegt und sich damit auf Platz 6 im Ranking der inhabergeführten Agenturen in Deutschland katapultiert. Doch was ist das Erfolgsrezept hinter diesem bemerkenswerten Aufstieg? In der neuen Folge von #WhatsNextAgencies will Kim Alexandra Notz genau das wissen, und spricht mit Timo Schönauer, dem CEO der LIGANOVA GROUP über das Thema Wachstum.

Die Agentur hat sich darauf spezialisiert, einzigartige Brand Spaces zu schaffen, physische, phygitale oder digitale Räume, in denen Marken eine tiefe emotionale Bindung zu ihren Kund*innen aufbauen können. Darunter kann man sich laut Timo zum Beispiel Pop-up-Stores und digitale Projekte im Metaverse vorstellen. Die Diskussion vertieft dabei unter anderem auch die Bedeutung physischer Brand Spaces in der heutigen, von der Digitalisierung geprägten Welt. Timo erläutert, warum solche physischen Erlebnisse nach wie vor von entscheidender Bedeutung sind.

Die beiden sprechen auch über die Auswirkungen von COVID-19. Durch geschicktes Unternehmertum und die Fähigkeit, sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen, gelang es ihnen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Ein weiterer spannender Aspekt ist die Internationalisierung der Agentur. LIGANOVA hat sich in Städten wie Amsterdam und weiteren Standorten in Nordamerika etabliert und plant möglicherweise zukünftige weitere internationale Expansionen. Diese globale Ausrichtung ermöglicht es der Agentur, multinationalen Kund*innen gerecht zu werden und in verschiedenen Märkten Fuß zu fassen.

Timo gewährt auch Einblicke in die grundlegenden Werte von LIGANOVA, darunter Zeitgeist, Harmonie und Unternehmertum. Nachhaltigkeit ist ein weiterer zentraler Aspekt, und LIGANOVA setzt sich aktiv dafür ein. Mit dem Programm #GreenGen und Partnerschaften wie der Mehrheitsbeteiligung an Code Gaia, einem SaaS-Unternehmen für Nachhaltigkeitsmanagement, engagiert sich die Agentur für bewusstes Handeln.

Der Gedanke der Gemeinschaft (Community) spielt eine weitere wichtige Rolle bei ihnen. Dieser Gedanke erstreckt sich nicht nur auf die Interaktion mit Kund*innen und Marken, sondern durchdringt auch die Unternehmenskultur selbst. Darüber hinaus erzählt Timo, wie sie zu einer Mehrheitsbeteiligung an Artificial Rome, einem Unternehmen, das im Metaverse tätig ist, gekommen ist und warum das Thema für sie immer relevanter wird.

#93 mit Max Lederer, Chief Innovation Officer von Jung von Matt

„Die W&V hat kürzlich über den ‚mutmaßlichen Kulturverfall‘ bei Jung von Matt geschrieben, und für mich ist das eine großartige Nachricht. Es zeigt, dass wir uns weiterentwickeln und dass diese Veränderungen auch wahrgenommen werden. Egal, wie man es interpretiert, es ist zweifellos ein Zeichen des Wandels.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies hat Kim Alexandra Notz Max Lederer, Chief Innovation Officer von Jung von Matt zu Gast.

Max übernahm Anfang 2023 seine neue Rolle bei Jung von Matt, und zwar genau zur Zeit des aufstrebenden Booms generativer KI-Technologien. Zusammen mit Daniel Schäfer und Szymon Rose bildet er das kreative Führungstrio der Agentur. Doch welche Aufgaben stecken konkret hinter seiner neu geschaffenen Rolle? Wir werfen einen Blick auf die drei P's, die Max als die Schlüsselbereiche für Innovation sieht: Product, People & Process.

Außerdem sprechen beide über die essenzielle Bedeutung von KI – hier mit einem konkreten Blick auf das eigens entwickelte ‚JvM Stables‘ – und die Möglichkeiten, die immersive Markenerlebnisse bieten. Dabei erklärt Max, wie virtuelle Technologien, z.B. Digital Twins und virtuelle Tokens, das Kundenerlebnis auf eine völlig neue Ebene heben werden.

Mindestens genauso interessant wie die technologischen Themen sind die kulturellen Veränderungen. Wie führt man kollaborative Arbeitsweisen in einer Agentur ein, die seit jeher auf internen Wettbewerb gepolt war? Im Zusammenhang mit der erfolgten Zusammenlegung der Hamburger Standorte wurde in der Branche über den ‚Kulturverfall‘ bei Jung von Matt gesprochen. Ob was dran ist beantwortet Max sehr ehrlich.

#92 mit Katrin Kolossa, Gründerin von Sapera Studios

„Heutzutage hungern die Menschen nach Wahrheit.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies hat Kim Alexandra Notz die Gründerin der Content Marketing Agentur Sapera Studios, Katrin Kolossa, zu Gast. Die beiden tauchen tief in das Thema Authentizität ein und sprechen dabei auch über Katrins inspirierenden Werdegang, der maßgeblich zu ihrer Überzeugung von faktenbasiertem Storytelling beigetragen hat.

Durch ihre journalistische Erfahrung beim Spiegel und ihre spätere Tätigkeit bei Axel Springer sowie Aufgaben in diversen Agenturen hat Katrin ganz unterschiedliche Eindrücke sammeln können. 2018 machte sie sich als Unternehmensberaterin selbstständig, ehe sie in einer Interimsrolle zu Sapera wechselte.

Doch der Wechsel zu den Sapera Studios brachte eine überraschende Wendung mit sich: Kurz nach ihrem Eintritt wurde Sapera veräußert. Katrin ergriff die Chance etwas Eigenes zu machen und erwarb die Firma. Besonders beeindruckend daran: Zwischen der Idee und dem Kauf vergingen gerade einmal drei Wochen.

Im Gespräch betont Katrin die essenzielle Bedeutung von faktenbasiertem Storytelling – einem Bereich, auf den sich ihre Agentur fokussiert hat – insbesondere in einer Zeit, in der Fake News auf dem Vormarsch sind. Ihre Erfahrungen und ihr Hintergrund haben sie zu einer vehementen Verfechterin von kreativer Wissensvermittlung und Glaubwürdigkeit gemacht.

Im Gespräch geht es außerdem um ein Thema, das unausweichlich mit Authentizität verknüpft ist: die künstliche Intelligenz. Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bringt KI-generierter Content mit sich? Katrin sieht das Potenzial von KI, beispielsweise bei der Analyse wissenschaftlicher Studien und der Erstellung von Zusammenfassungen. Allerdings sieht sie auch klare Grenzen, insbesondere bei der Erstellung hochwertiger, redaktioneller Inhalte. Denn das Besondere am guten Content ist die individuelle "Uniqueness" eines jeden Menschen.

#91 mit Till Diestel, CCO von Serviceplan Germany

„Unsere Werbung ist das beste Werbemittel für unsere Branche.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies hat Kim Alexandra Notz Till Diestel, Chief Creative Officer sowie Partner bei Serviceplan Germany, zu Gast. Vom Kreativ-Chef bei BBDO in Deutschland bis hin zu zahlreichen Auszeichnungen – dieser Mann ist ein Profi in der Werbewelt! Seit Juni 2022 ist er zurück bei Serviceplan, wo er bereits von 2006 bis 2014 als Executive Creative Director tätig war.

In diesem Gespräch dreht sich alles um die Frage: Warum fehlen uns die jungen Talente und wie können wir sie für die Agenturwelt begeistern? Till Diestel bringt hierzu drei wichtige Ansatzpunkte in die Diskussion ein.

Zuerst spricht er über die Macht der kreativen Eigenwerbung. Er betont, dass unsere Werbung selbst zu einem Werbemittel für die Agenturbranche werden kann, besonders dann, wenn sie organisch in die Popkultur eingebunden ist. Die Idee dahinter ist, dass unsere Werbebotschaften so fesselnd und authentisch sind, dass sie die jungen Talente von sich aus ansprechen und neugierig machen.

Ein weiterer Aspekt, den Till anspricht, ist die Notwendigkeit einer Imagekampagne für die Agenturbranche selbst. Er betont, dass die Aufgaben in der Agenturwelt unglaublich kreativ und vielfältig sind, aber dass das bisher nur den wenigsten bekannt ist. Hier sieht er eine Chance, das Bild der Branche zu prägen und potenzielle Nachwuchskräfte von ihrer Attraktivität zu überzeugen.

Der dritte Ansatz, den Till teilt, ist die engere Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen. Er glaubt, dass es von großer Bedeutung ist, die Brücke zwischen akademischer Bildung und praktischer Anwendung zu stärken. Indem Agenturen stärker mit Universitäten und Hochschulen kooperieren und dort Einblicke in die reale Arbeitswelt bieten, können junge Talente besser auf die Anforderungen der Branche vorbereitet werden.

Was die Nachwuchsförderung bei Serviceplan betrifft, hat die Agenturgruppe in diesem Jahr eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen. Statt auf die üblichen großen Partys in Cannes zu setzen, hat die Agentur beschlossen, noch mehr in die Nachwuchsförderung zu investieren, unter anderem über das internationale "Spark Experience“ Programm. Till erklärt, was hinter "Spark" genau steckt und wie es dazu beiträgt, junge Talente zu unterstützen und zu fördern. Darüber hinaus verrät er uns auch, wie er damals selbst per Zufall in einer Agentur gelandet ist und warum er den Job für den besten der Welt hält.

#90 mit Paulina Schumann und Pascal Fiedler, Gründer*innen von charles & charlotte

„Stop Micromanaging! Ja, es ist schwer loszulassen, aber es ist so eine andere Art von Freude, wenn man dann sieht, was unser Team so eigenständig auf diese Beine stellt. Und ganz ehrlich, es macht uns auch selbst viel glücklicher, wenn wir nicht ständig alles kontrollieren.“

In dieser Folge von #WhatsNextAgencies hat Kim Alexandra Notz die Gründer*innen der Berliner Social Media Agentur charles & charlotte zu Gast. Paulina Schumann und Pascal Fiedler haben die Agentur 2019 gegründet, nachdem sie ein Aha-Erlebnis in Neapel hatten. Inspiriert von einer Pizzeria, die sich auf eine Sache konzentriert und die beste Pizza Margherita serviert, erkannten die beiden, dass sie sich ebenfalls auf etwas spezialisieren müssen, um die Besten zu sein. Für sie sind die sozialen Medien, insbesondere Bewegtbild-Content wie TikToks und Reels, ihre Leidenschaft.

Im Gespräch erzählen die beiden, warum es ein Geschenk ist, sich als Agentur zu fokussieren, warum sie in einem sogenannten Circle-System arbeiten und auf eine feste Hierarchie verzichten. Weiterhin erklären sie, warum es bei ihnen keine Starkreativen gibt, sie konsequent auf Jobtitel verzichten und wie sie ihre Charlies (Name für die Mitarbeitenden) am Gewinn beteiligen. Denn für die beiden gilt: Mitarbeitende first, Kund*innen second – die sie übrigens konsequent Partner*innen nennen.

Im weiteren Verlauf sprechen Paulina und Pascal über die Plattform TikTok. Ihr erfahrt, was genau hinter dem Credo „document, don't create“ steckt, wodurch sich ein TikTok-Mindset auszeichnet, warum sie denken, dass Trends in Zukunft nicht mehr relevant sein werden und wie man zu einem guten Creator Netzwerk kommt. Am Ende diskutieren sie darüber, was ihre größten Learnings aus der Gründungszeit sind und warum sie Fans einer radikalen Feedbackkultur in der Agentur sind.